Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit als wie die Dummheit.
─Ödön von Horváth, Geschichten aus dem Wiener Wald


Être bête, égoïste, et avoir une bonne santé, voilà les trois conditions voulues pour être heureux ; mais si la première nous manque, tout est perdu.
(Dumm zu sein, selbstsüchtig und bei guter Gesundheit: das sind die drei Bedingungen, die es braucht, um glücklich zu sein; wenn die erste aber fehlt, sind auch die beiden anderen nichts wert.)
─Gustave Flaubert, Lettre à Louise Colet, 13 août 1846


Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen, und es klingt hohl, ist denn das allemal im Buch?
─Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher


We live in the age of the overworked, and the under-educated; the age in which people are so industrious that they become absolutely stupid.
(Wir leben im Zeitalter der Überarbeiteten, der Untergebildeten; einem Zeitalter, in dem die Menschen so betriebsam sind, daß sie vollständig verdummen.)
─Oscar Wilde, The Critic As Artist


Oggi il cretino è specializzato.
(Heutzutage ist der Schwachkopf ein Experte.)
─Ennio Flaiano, Un marziano a Roma


No hay tanto opiniones estúpidas como estúpidos que opinan.
(Es gibt nicht so viele dumme Meinungen, wie es Dummköpfe gibt, die eine Meinung haben.)
─Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito


Imbéciles ! Voilà longtemps que je le pense, si notre espèce finit par disparaître un jour de cette planète, grâce à l’efficacité croissante des techniques de destruction, ce n’est pas la cruauté qui sera responsable de notre extinction et moins encore, bien entendu, l’indignation qu’elle inspire, les représailles et les vengeances qu’elle suscite ; ni la cruauté ni la vengeance, mais bien plutôt la docilité, l’irresponsabilité de l’homme moderne, son abjecte complaisance à toute volonté du collectif.
(Ihr Schwachsinnigen! Seit langem denke ich mir, daß, wenn unser Geschlecht endet und von diesem Planeten verschwindet, dank der wachsenden Wirkmächtigkeit seiner Vernichtungstechniken, es nicht die Grausamkeit ist, die für unsere Auslöschung verantwortlich sein wird, und noch weniger, wohlgemerkt, die Entrüstung, die sie entfacht, die Vergeltungsmaßnahmen und Racheakte, die sie nach sich zieht; weder die Grausamkeit, noch die Racheakte, sondern vielmehr die Willfährigkeit, die Verantwortungslosigkeit des modernen Menschen, seine hündische Zuvorkommenheit gegenüber jeglicher Willensäußerung des Kollektivs.)
─George Bernanos, La France contre les robots


Nenhuma ideia brilhante consegue entrar em circulação se não agregando a si qualquer elemento de estupidez. O pensamento colectivo é estúpido porque é colectivo: nada passa as barreiras do colectivo sem deixar nelas, como real de água, a maior parte da inteligência que traga consigo.
(Keiner genialen Idee gelingt es sich zu verbreiten, wenn sie nicht mit einem gewissen Maß an Dummheit verbunden ist. Das kollektive Denken ist dumm, weil es kollektiv ist: nichts passiert die Schranken des Kollektiven, ohne dort, gleich einem Wegezoll, den größten Teil seiner Intelligenz zurückzulassen.)
─Fernando Pessoa, Livro do Desassossego por Bernardo Soares


Det hændte paa et Teater, at der gik Ild i Kulisserne. Bajads kom for at underrette Publikum derom. Man troede, det var en Vittighed og applauderede; han gentog det; man jublede endnu mere. Saaledes tænker jeg, at Verden vil gaa til Grunde under almindelig Jubel af vittige Hoveder, der tro, at det er en Vits.
(In einem Theater trug es sich zu, daß in den Kulissen Feuer ausbrach. Der Bajazzo trat vor, um das Publikum davon zu unterrichten. Man dachte, das sei ein Witz, und applaudierte; er wiederholte sich; man jubelte umso mehr. Solchermaßen, denke ich mir, wird die Welt zugrunde gehen, unter dem allgemeinen Jubel gewitzter Köpfe, die das für einen Scherz halten.)
─Sören Kierkegaard, Enten eller


יֵ֣שׁ רָעָ֔ה רָאִ֖יתִי תַּ֣חַת הַשָּׁ֑מֶשׁ כִּשְׁגָגָ֕ה שֶׁיֹּצָ֖א מִלִּפְנֵ֥י הַשַּׁלִּֽיט׃
נִתַּ֣ן הַסֶּ֔כֶל בַּמְּרֹומִ֖ים רַבִּ֑ים וַעֲשִׁירִ֖ים בַּשֵּׁ֥פֶל יֵשֵֽׁבוּ׃

(Es gibt ein Übel, das ich unter der Sonne sah, gleich einer Verirrung, das vom Antlitz des Herrschers ausgeht: der Unverständige sitzt in höchsten Höhen, und die Vornehmen verweilen in Niedrigkeit.)
─Kohelet 10, 5–6


δόξει τις ἀμαθεῖ σοφὰ λέγων οὐκ εὖ φρονεῖν
(Dem Unwissenden scheint, wer Weises spricht, nicht klug zu sein.)
─Euripides, Βάκχαι


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